Vom Aasee zum Titicacasee – Kampagne Bergbau Peru beim 101. Katholikentag in Münster

Vom Aasee zum Titicacasee – Kampagne Bergbau Peru beim 101. Katholikentag in Münster

von Dr. Hartmut Heidenreich

Außer dass er mit langem A gesprochen wird, könnte man meinen, der münstersche Stadtsee zeige schon im Namen das Problem an: Kontamination des Wassers. Oder Aa-see sei sogar eine Übersetzung von Titi-caca. Aber es geht ja um mehr als um Fäkalien, es geht um Gift und Menschenhandel im Film „Titicaca und die verschwundenen Gesichter“ (Peru 2017). Aus dem Traumziel für Touristen wurde teils ein Albtraum der (vor allem indigenen) Anwohner, so Dr. Hartmut Heidenreich in der Begrüßung. Verseuchtes Wasser, erkrankte Menschen, tote Fische, missgebildete Lamaföten, gar Andeutungen zu Menschenhandel und -opfern zeigt der Film über Folgen des (Gold-)Bergbaus den teils erschütterten Zuschauer/innen. Der Filmemacher Heeder Soto stellte sich dem Gespräch mit den Besucher/innen nach der Präsentation seines Werks in der Katholisch-Theologischen Fakultät, moderiert von Hermann Herf und übersetzt von María Eugenia Lüttmann Valencia, und einer Fülle von Rückfragen.
Ein anschließender Workshop mit Kerstin Kastenholz und Silvia Bodemer ging von Fotos mit Menschen und Szenen des Films und aus der Region Puno aus und vertiefte Aspekte um den Bergbau und Widerstand der Bevölkerung. Es waren sogar überwiegend Teilnehmende, die den Film nicht, aber schon den Titicacasee gehen hatten.

Bereits am Freitag hatte die Kampagne mit Heeder Soto und Dr. Hartmut Heidenreich die Katholikentagsbesucher über Gold und Bergbau aufgeklärt – in Talks an den Ständen der Bistümer Bamberg und Hildesheim (Moderation: Michael Kleiner bzw. Dietmar Müßig) und des Weltnotwerks des KAB-Bundesverbands (Moderation: Michael Schmitt, Ursula Heinemann). An den Talks beteiligten sich Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg), Bischof Álvaro Ramazzini (Huehuetenango/Guatemala) und Bischof Heinrich Bedford-Strohm (EKD).